Den letzten Aufenthalt im Zuge meiner (versucht Low-Budget-) Weltumrundung hatte ich in den USA geplant, genauer gesagt in Kalifornien. Bevor ich auf meine positiven und negativen Erfahrungen dabei eingehe, noch kurz zur Anreise von Japan in die USA.

Anreise von Japan in die USA

Über die Solo Travel Flugsuche hatte ich trotz der relativ kurzfristigen Buchung (ca. 3 Wochen vorher) und trotz der sehr langen Strecke von Tokio nach Kalifornien einen Flug um ca. 453 Euro gefunden und gebucht. Der Flug erfolgte mit der privaten chinesischen Fluglinie „Hainan Airlines“, welche zu meinem absoluten Liebling auf meiner Weltreise wurde! Abgesehen vom Einsatz des modernen Dreamliners waren die Flugzeugausstattung und der Service tip-top. Zwischen zwei ausgiebigen Menüs gab es sogar noch einen warmen Snack, einen kleinen schmackhaften Burger. Kein Wunder, dass die Fluglinie online gute Bewertungen verzeichnet!

Der Nachteil – und gewissermaßen auch Vorteil – des Fluges war, dass er über Peking erfolgte und ich dort einen 10-stündigen Aufenthalt hatte (der einzige längere übrigens auf meiner Weltumrundung, trotz günstiger Flüge). Mein Learning: diese Zeit auf einem chinesischen Flughafen zu verbringen ist keine gute Idee! Selbst dort wird kaum Englisch gesprochen, das Internet hatte bei mir gar nicht funktioniert (meine ursprüngliche, naive Idee war die Zeit zum Arbeiten zu nutzen…) und Stecker gab es nur vereinzelt in den wenigen Cafés und Restaurants (wo es außerdem nicht besonders günstig war). Ich hatte deshalb wagemutig den Airport Express Zug vom Flughafen ins Stadtzentrum genommen (vorher hatte ich noch Bargeld an einem Flughafen-Bankomaten abgehoben). Das war relativ einfach und günstig (obwohl mir Bekannte zu Taxis geraten hatten) und man kommt dabei an einer recht zentralen Metrostation an. Von dort gelangt man innerhalb weniger Stationen zu einer Station ganz in der Nähe des Tian’anmen-Platzes (zumindest schien es auf der Metrokarte so). Mein Pech war lediglich: genau in den Stunden meines Aufenthaltes hatte es ungewöhnlich stark geregnet. D.h. alle Menschen drängten sich in die Metrostationen und die Plätze waren mit Lacken überfüllt. Als ich einmal versehentlich aus einer Station geraten war und einen Platz überqueren musste, war ich völlig durchnässt und habe daraufhin meinen Abenteuerausflug ins Zentrum Pekings abgebrochen.

Immerhin hatte ich so etwas Zeit herum gebracht, die restliche Zeit verbrachte ich dann wohl oder übel in einem der Restaurants am Flughafen. Längere Aufenthalte auf chinesischen Flughäfen – oder generell weniger modernen Flughäfen – werde ich also künftig definitiv vermeiden oder definitiv von Anfang an mit einem Stadtausflug verknüpfen!

Der Weiterflug von Peking in die USA erfolgte dann nach San José, einem kleinen Flughafen in der Nähe von San Francisco, direkt im Silicon Valley. Das wollte ich als Online Marketer sogleich nutzen, um einige meiner mir sehr bekannten Unternehmen zu besuchen (z.B. Google oder Facebook), doch leider hatte mich ironischerweise Google Maps an den falschen Ort navigiert. Als ich den Fehler mangels Google Firmengebäude erkannte, war es leider schon zu spät, um zum richtigen Besucherzentrum zu fahren. Und ich musste noch nach Monterey, wo ich meine erste Nacht gebucht hatte. Der Anflug nach San José bot jedenfalls eindrucksvolle Aussichten auf San Francisco und die San Francisco Bay:

Blick auf San Francisco

Mietwagen und wieso überhaupt Roadtrip allein

Ich war ziemlich genau 2 Jahre vor dieser Weltumrundung zum ersten Mal in den USA gewesen, und dabei ebenfalls an der Westküste. Damals allerdings im Zuge einer der Low-Budget-Gruppenreisen, welche ihr hier findet. Ich war begeistert von allem, was ich dabei für relativ wenig Geld gesehen hatte und fand es sehr bequem, mich um nichts kümmern zu müssen, ein paar nette Mitreisende zu haben sowie sehr feine Hotelzimmer für mich allein zwischendurch.

Nachdem ich damals eben organisiert unterwegs war und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gesehen hatte, wollte ich diesmal auf eigene Faust und so richtig amerikanisch mit Auto unterwegs sein. Ich war etwas nervös, das allein zu tun, aber man wächst ja bekanntlich mit den Herausforderungen und am Ende überwiegen ja meist doch die positiven Aspekte.

Meinen Mietwagen hatte ich über die Mietwagensuche mit Preisvergleich auf Solo Travel gesucht und mit höchstmöglichem Versicherungsschutz (wegen der hohen Schadensersatzforderungen in den USA) und mit Navi (sehr wichtig!) gebucht. Man hört ja immer wieder von Problemen mit Mietwagenfirmen, weshalb ich damit gerechnet hatte, und tatsächlich blieb auch ich nicht ganz verschont. Allerdings waren es in meinem Fall eher Kleinigkeiten, also insgesamt war ich mit dem gewählten Solo Travel Angebot und Partner sehr zufrieden.

Ich wurde bei der Ankunft am Mietwagenschalter (in meinem Fall war der letztliche Anbieter Alamo) vom dortigen Herrn äußerst freundlich und humorvoll behandelt (Amerikaner sind ja bekanntlich meist sehr freundlich wenn es um Kunden geht). Allerdings hat er mir zwei Zusatzversicherungen empfohlen, zu denen ich mich nicht nein sagen traute. Das machte insg. ca. 70 Euro aus. Trotz nachheriger Nachfrage beim Solo Travel Partner drive fti weiß ich bis heute nicht, ob diese Zusatzversicherungen sinnvoll waren oder nicht. Meine Empfehlung also: vorher gut durchlesen, was durch die Vorab-Versicherung bereits abgedeckt ist!

Der gebuchte Mietwagen (etwas bessere Kompaktklasse) hatte mich mit umfangreicher Vorab-Versicherung, Navi, einer inkludierten Tankfüllung und Rückgabe in Los Angeles beim Flughafen nur ca. 43 Euro pro Tag gekostet (ich kam letztlich sogar fast mit der inkludierten Tankfüllung aus, hatte nur am Ende zur Sichereheit nochmals ca. 20 Dollar nachgetankt). Ich wollte kurzfristig sogar noch stilvoll auf einen Ford Mustang upgraden, es waren jedoch alle vergeben.

Bei der Abholung des Mietwagen in der Tiefgarage erwartete mich das 2. kleinere Problemchen, das ich jedoch zu meinem Vorteil wandeln konnte: die gebuchte etwas bessere Kompaktklasse stand nämlich nicht zur Verfügung, weshalb man mich mit einem (hässlichen) einfacheren Auto (u.a. Ford Focus) „abspeisen“ wollte. Nachdem ich hartnäckig blieb, wurde mir schließlich ein Mini-Van ohne Zusatzkosten angeboten! Mit 3 Sitzreihen (die man auch umklappen und zum Schlafen hätte nutzen können – was mir leider erst zu spät eingefallen war…), toller Musikanlage – und natürlich sicherer und bequemer als ein „Mini“-Auto. Im ersten Moment hatte ich Angst, mit so einem großen Auto erstmals in den USA und erstmals mit Automatik zu fahren, allerdings stellte sich die Angst als unbegründet und der Wagen als äußerst angenehm heraus.

Route meines Roadtrips allein

Meine ursprüngliche Idee (die ich nach wie vor reizvoll fände) war dabei, zuerst zum Lake Tahoe zu fahren und anschließend „hinter“ den bekannten Nationalparks (östlich von Yosemite Nationalpark etc.) einsame Highways entlang runter zum Death Valley und eventuell Las Vegas zu fahren. Leider stellte ich jedoch gleich am ersten Tag fest, dass die Distanzen noch größer als bereits vermutet waren bzw. durch die relativ geringen Geschwindigkeitslimits und den vielen Verkehr muss man selbst für relativ kurze Strecken recht viel Zeit einplanen. Und ich wollte auch nicht den ganzen Tag fahrend im Auto verbringen, so gut mir dies auch gefallen hatte.

Da ich nur 6 Nächte zur Verfügung hatte und davon mind. 2 in Los Angeles verbringen wollte, habe ich deshalb meinen ursprünglichen Plan verworfen und bin gemütlich die schöne und bekannte Strecke entlang der Pazifikküste runter nach Los Angeles gefahren. Die Stopps hatte ich dabei ungefähr so gewählt, dass ich pro Tag nicht mehr als ca. 3 Stunden fahrend verbrachte.

Für den ersten Tag nach der langen Anreise von Japan bzw. China hatte ich mir „nur“ ein paar Besichtigungen im Silicon Valley vorgenommen und anschließend ein Zimmer im bekannten Monterey gebucht. (Nachdem ich San Francisco schon beim letzten USA Besuch gesehen hatte und die Zimmerpreise dort selbst in schlechten Hotels und Hostels sehr hoch sowie die Strassen nicht sehr sicher sind, hatte ich auf diesen „Großstadtstress“ verzichtet.)

Roadtrip allein USA Westküste - Kalifornien - Route

Als Unterkunft mit aus meiner Sicht bestem Preis/Leistungsverhältnis hatte ich dieses Motel auf Solo Travel (vgl. Preise bei Booking) entdeckt und gebucht (ca. 100 Euro pro Nacht zum Zeitpunkt meiner Reise – in den USA zahlt man für üblich pro Zimmer und nicht pro Person, hat dafür aber auch allein meist mind. 1 riesiges Doppelbett, Kaffeemaschine, in Motels Parkplatz u.ä. zur Verfügung). Ursprünglich hatte ich ein billigeres Motel ins Auge gefasst, doch meistens habe ich gerne ein paar Euro mehr in die Hand genommen nach einem Blick auf die Rezensionen zu Billigunterkünften (mit Kritiken wie z.B. Bettwanzen oder seltsamen Gestalten vor der Türe…). Ich habe auch jedes meiner gut gewählten Hotelzimmer genossen und mich nie über die Ausgabe von ein paar zusätzlichen Euros für mehr Qualität geärgert – umgekehrt habe ich mich jedoch schon geärgert, wenn ich einmal zu sparsam war und mich dann in einer ungemütlichen Unterkunft nicht wohl fühlte…

Nachdem ich das Motel in Monterey sehr gemütlich fand (sehr ruhig gelegen, frische Luft, Auto direkt vor der Zimmertür, zwei riesige Doppelbetten für mich allein, …) und ich von den vorherigen Reiseabschnitten recht geschafft war, bin ich gleich 2 Nächte geblieben. Monterey selbst fand ich jedoch trotz seiner Berühmtheit (u.a. wegen John Steinbeck – Cannery Row…) nicht sonderlich aufregend. Wie scheinbar in den meisten Kleinstädten in den USA geht es recht verschlafen zu und trotzdem gibt es Obdachlose und die Distanzen sind zu Fuß recht groß. Immerhin konnte ich zum ersten Mal Whale Watching mitmachen (es gibt recht viele Anbieter, die Kosten lagen trotzdem bei ca. 40 Euro). Es hätte auch ein großes bekanntes Aquarium gegeben, bei dem der Eintrittspreis jedoch 49 Dollar für Erwachsene betragen hätte und um diese auszukosten hatte ich zu wenig Zeit als ich dort war…

Mein nächster Aufenthaltsort Morro Bay war zwar wiederum recht verschlafen, dafür aber besonders schön. Es gab einen unendlich langen, wunderschönen Strand mit Surfern, am Strandparkplatz coole Autos, eine interessante Tierwelt und die Häuser und Strassen des Örtchen waren wie aus dem typisch amerikanischen Kleinstadtfilm. Auch die von mir gewählte Unterkunft auf Solo Travel (vgl. Unterkunft auf Booking) war sehr liebevoll gestaltet und betreut – es gab u.a. einen richtig befeuerten Kamin, das Frühstück wurde einem ans Bett serviert und ganz in der Nähe gab es eine gute Pizzeria mit schmackhafter Pizza auch zum Mitnehmen. (Der besonders schöne Küstenabschnitt zwischen Monterey und Morro Bay vor dem Big Sur Nationalpark war zum Zeitpunkt meiner Fahrt übrigens leider wegen Schäden durch Erdrutsche gesperrt.)

Highway in Kalifornien

Motel in Morro Bay

Motel in Morro Bay

Otter in Morro Bay

Strand in Morro Bay

Strand in Morro Bay

Parkplatz bei Strand in Morro Bay

Pizza in Morro Bay

Frühstück im Motel in Morro Bay

Als nächster Halt und letzter vor Los Angeles bot sich das berühmte Santa Barbara an. Es ist aufgrund seiner Berühmtheit und Nähe zu Los Angeles relativ teuer, gleichzeitig konnte ich aber aufgrund der begrenzten Zeit von 1 Nacht nicht viel mehr tun als von meiner dort gewählten Unterkunft (sauber und strand- und zentrumsnah, für mehrere Nächte wäre sie mir aber zu einfach – ungemütlich gewesen; vgl. Unterkunft auf Booking) ins Zentrum zu spazieren und in einer der schicken, typisch amerikanischen Bars gut mexikanisch zu essen. Es hätte auch einen Dance Club unweit von Zentrum, Strand und Unterkunft gegeben (MMX oder so), allerdings war mir der Heimweg angesichts der auch in dieser relativ kleinen Stadt umherschweifenden düsteren Gestalten zu dunkel für einen Besuch zu Fuß (Parkplatz hatte ich dort keinen gesehen) und grad locker sind die Türsteher in den USA meist auch nicht… Im Nachhinein betrachtet hätte ich mir deshalb lieber eine günstigere und hübschere Unterkunft in irgendeinem kleinen, idyllischen, typisch amerikanischen Dorf oder „im Nirgendwo“ in hübscher Landschaft genommen. Denn diese urigen, einfachen Orte mit einfachen Leuten fand ich irgendwie ohnehin am nettesten bei meinen (Zwischen)stopps.

Von Santa Barbara war es dann nicht mehr weit bis nach Los Angeles, die Fahrt entlang der Pazifik Küste und dann auf 6-spurigen, prall gefüllten Highways war jedoch aufregend. So aufregend, dass ich nach erleichterter Ankunft im Hotel mit feiner Tiefgarage beschloss, den Mietwagen bis zur Fahrt zum Flughafen dort stehen zu lassen. Als Unterkunft in Los Angeles hatte ich nach längerer Recherche – auch von Privatunterkünften – dieses Hotel auf Solo Travel (vgl. Hotel bei Booking) gewählt. Es war teurer als geplant, u.a. weil die Preise an meinem Wochenende wegen eines Feiertags generell extra hoch waren. Bei anderen, günstigeren Unterkünften hatten mich jedoch entweder die Lagen oder die Rezensionen abgeschreckt. Los Angeles ist ja bekanntlich riesig und viele Gegenden sind unsicher.

Mit dem von mir gewählten Hotel war ich jedoch sehr zufrieden: es war sehr hübsch im alten Stil, in der Nähe der Stadteinfahrt und gleich neben der berühmten UCLA Universität gelegen. Die Universität an sich war sehenswert und bot günstige kulinarische Gelegenheiten und in Hotelnähe einen riesigen Supermarkt, außerdem gab es super Busanbindungen zum Sunset Boulevard, zum Strand (Santa Monica, Venice Beach, …) oder nach Downtown. Auch der Mulholland Drive, Hollywood Hill u.ä. wären mit dem Mietwagen relativ einfach erreichbar gewesen und die Gegend rund um das Hotel war sehr sicher – sogar gute Nachtbusse hin zu z.B. Studentenbars gab es (ich war z.B. in „Mom’s Bar“).

Das öffentliche „Metro“ Bussystem in Los Angeles (wegen der Erdbebengefahr gibt es nur Busse statt U-Bahnen) ist zumindest im Westen von Los Angeles besser als sein Ruf. Das Publikum in den Bussen ist zwar schon sehr „gemischt“ (von Obdachlosen bis ganz normalen Studenten), aber die Busfahrer/-innen sind offensichtlich Respektspersonen, die immer freundlich und großzügig sind (man muss meist das Kleingeld genau parat haben – bei mir haben sie notfalls immer abgerundet) und auf das Wohl und die Sicherheit der Fahrgäste wie Security achten. Auch gibt es relativ viele und schnelle Verbindungen – die Reichen und Coolen fahren zwar mit dem Auto, stecken dafür aber im Stau oder müssen mühsam Parkplätze suchen. Und wie gesagt habe ich mich sogar getraut, in der Nacht mit den Bussen zu fahren. Eine leistbare Alternative ist in der Nacht Uber, allerdings liest man hier von sich nicht ganz korrekt verhaltenden Fahrern und es gibt auch nicht an jeder Ecke oder in jeder Bar Internet, welches man ja für Uber braucht.

Auf die Sehenswürdigkeiten in Los Angeles möchte ich nicht im Detail eingehen, denn diese sind hinlänglich bekannt bzw. online beschrieben. Wer jedoch nicht alles einsam und alleine anschauen möchte, der kann sich z.B. hier eine nette Gruppenaktivität oder einen Ausflug suchen und buchen. Was man außerdem aus meiner Sicht unbedingt gesehen haben sollte und was auch sehr gemütlich machbar ist: Fahrt mit einem „Metro“ Bus zum berühmten Venice Beach (am besten kurz vor Sonnenuntergang bzw. vorher Besuch der nahe gelegenen, pittoresken Venice Canals, bekannt u.a. aus „Californication“), der mit seiner bunt-schräg-künstlerischen Szene und Architektur, mit Strand, Palmen, u.v.m. ein unersättliches Fotomotiv ist. Anschließend Spaziergang entlang der Strandpromenade zum ebenfalls aus Filmen bekannten und ebenfalls sehr pittoresken Santa Monica Pier mit seinem bunten, quicklebendigen Vergnügungspark. Im daneben gelegenen „Örtchen“ Santa Monica findet man dann unzählige nette Restaurants, Shops, Fußgängerzonen, Bars und Straßenkünstler.

Hotelzimmer in Westwood, Los Angeles

DJane in Mom's Bar

Beverly Hills

Rodeo Drive, Los Angeles

Venice Beach, Los Angeles

Venice Beach, Sunset

Santa Monica Pier

Santa Monica Pier

Santa Monica

Santa Monica

Santa Monica

Resümee

Der (Süd-)Westen der USA bietet unzählige weltbekannte Sehenswürdigkeiten (Grand Canyon, Mammut Bäume, Death Valley, Los Angeles, San Francisco, …), Unterhaltungsmöglichkeiten (Las Vegas, Hollywood Studios, …) und oftmals Filmfeeling pur (aus Filmen bekannte Straßenschilder, Schulbusse, Landschaften, Stadtteile …), weshalb er auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Ich fand es als Alleinreisender organisiert mit „klassischer“ Rundreise (siehe ausgewählte Angebote hier) unkomplizierter und wegen der Mitreisenden etwas netter – sowie günstiger – als allein mit Mietwagen, wobei dies natürlich auch ein tolles Erlebnis („Roadfeeling“) war. Letzteres würde ich wie schon angedeutet nächstes Mal eher in einsameren bzw. „naturnaheren“ Gegenden – und mit Freund/-in – machen (ggf. inkl. Übernachtung im Mini-Van auf Campingplätzen) und in Metropolen wie Los Angeles würde ich auf einen Mietwagen generell verzichten. Von Los Angeles nach San Francisco (bzw. umgekehrt) gäbe es außerdem eine schöne Zugstrecke als Alternative zu Bus oder Auto, die oft am Meer entlang führt.

Sowohl für Metropolen als auch einsame Gegenden sollte man sich außerdem ausreichend Zeit nehmen wegen der vielen gebotenen Möglichkeiten sowie der großen Distanzen. Hier würde ich mich bei geringem Zeitbudget an die Devise „weniger ist mehr“ halten und mich z.B. auf eine Stadt wie Los Angeles konzentrieren oder umgekehrt die Städte weglassen, damit es nicht zu stressig und gleichzeitig oberflächlich wird. Außerdem könnte man auf dem Rückflug nach Europa „zum Vergleich“ noch einen Stopp im „europäischeren“ New York einlegen, so wie ich das vor zwei Jahren gemacht hatte (die Inlandsflüge in den USA sind oft sehr günstig).

Wer auf Reisen gerne ein wenig Nightlife genießt, wird sich in den USA ebenfalls schwer tun. Die Distanzen sind groß, die öffentlichen Verkehrsmittel (v.a. in der Nacht) nicht so gut ausgebaut, die Türsteher streng und die Clubs selbst in Metropolen wie Los Angeles und selbst trotz hoher Preise oft nicht gut bewertet. Außerdem sperren Clubs mit Tanzfläche meist erst kurz vor Mitternacht auf, um anschließend um 2 Uhr wieder zuzusperren. U.a. deshalb (sowie z.B. auch wegen der argen sozialen Unterschiede, die sich in extremem Reichtum und andererseits viel zu vielen Obdachlosen und wie mir schien auch Angst vor sozialem Abstieg in den Menschen manifestieren) erschien mir nach dem erneuten USA Kurztrip das Leben im „liberalen“, genussfreudigen, sichereren, günstigeren und sozial ausgeglicheneren Europa wie ein Privileg.

Der USA Teil meiner kleinen Weltreise stellte sich auch als der teuerste heraus (mehr als doppelt so teuer wie Thailand und Japan), und zugleich fand ich die Menschen in Asien (v.a. in Thailand) viel herzlicher, die Servicequalität höher und die Möglichkeiten einfacher, günstiger und unterhaltsamer. Nochmals: die USA sind auf jeden Fall besuchenswert (v.a. im Südwesten), einfacher und günstiger ist es allerdings mit netter Gruppe oder mit Freunden.

Rückreise

Meine Rückreise erfolgte dann von Los Angeles via London. Der Flug von Los Angeles nach London mit Norwegian Air Shuttle war mein schlechtestes Flugerlebnis auf der langen Reise. Denn obwohl es einer meiner teureren Flüge war (ca. 350 Euro one way) bekam ich zuerst keine Antwort vom Support (es gab Probleme beim Online Checkin), dann hatte ich auf der Website gelesen, dass es Verpflegung gab, doch es gab ohne kostenpflichtige Vorbestellung weder Essen noch einen Schluck Wasser serviert (trotz 11 Stunden Flug) und auch das kostenpflichtige Essen via Boardcomputer war schlecht und teils schon kurz nach Start „nicht mehr verfügbar“. Das Boardpersonal war nach der asiatischen Freundlichkeit ebenfalls eine herbe Enttäuschung – die reichen Norweger sehen mich also so bald nicht wieder, es sei denn ein Flug ist sehr deutlich billiger… Der Flughafen Gatwick war anschließend ebenfalls heillos überfüllt und der letzte Flug mit Easy Jet die nächste erwartbare „Niveaulosigkeit“ (dreckiger Sitz von vorherigen Passagieren, Massenabfertigung, enges und recht hässliches Interieur, „natürlich“ auch nicht mal was zu trinken, …).

Eines meiner vielen „Learnings“ bei meiner kleinen Weltumrundung: lieber ein paar Euro mehr für angenehmere Flüge und Unterkünfte zahlen – die Freude über den entsprechenden Komfort- und Genussgewinn ist größer als die Trauer über den Verlust von ein paar zusätzlichen Euro… Es gibt meist genügend andere und bessere Möglichkeiten, um auf weniger unangenehme Weise zu sparen. Außerdem macht es irgendwie auch Freude, „das Gute“ und nicht nur das möglichst Billige (Gewinn- und Massenorientierte) zu fördern.

Kosten der kleinen Weltreise

Meinen ursprüngliche Idee war es ja, möglichst bequem und trotzdem möglichst günstig um die Welt zu reisen (siehe Vorbericht). Deshalb hatte ich den gesamten Reisezeitraum mit 19 Tagen bewusst relativ kurz angelegt. Meine (wissentlich sehr ambitionierte) Hoffnung war es, mit ca. 3000 Euro insgesamt (inkl. Flügen, Unterkünften, Ausgaben vor Ort, Ausrüstung, Versicherung, etc.) auszukommen. Letztlich sind es ca. 4200 Euro geworden, also einerseits deutlich mehr, andererseits aber weniger, als ich befürchtet hatte. Und hätte ich statt den USA einen günstigeren 3. Zwischenstopp gewählt, wäre ich womöglich wirklich deutlich günstiger weggekommen.

Thailand und Japan hatten mich inkl. Anflug jeweils nur ca. 850 Euro gekostet, die USA inkl. Anflug hingegen ca. 1900 Euro. Bleibt die Frage, ob die Flüge über eine andere Destination als die USA dafür teurer gewesen wären. Aber ich bereue auch meinen 2. USA Besuch nicht, da der Roadtrip eine neue und interessante Erfahrung war und ich die USA nochmals ein Stück besser kennen (sowie auch Europa nochmals mehr schätzen) gelernt habe.

Insgesamt habe ich ca. 37.000 km zurückgelegt und dabei viel Neues gesehen und (schätzen) gelernt. Und trotz der relativ kurzen Aufenthalte haben sich anhaltende Kontakte zu lieben Einheimischen ergeben, welche Folgebesuche mit mehr Tiefe ermöglichen.

Das war’s mit meinen Berichten von meiner kleinen Weltumrundung. Ich hoffe, es war etwas Interessantes oder (auch künftig) Nützliches für ein paar von euch dabei! Falls ihr Fragen oder Anmerkungen zu meiner „Low-Budget“ Weltreise haben solltet, bitte gerne – z.B. unten per Kommentar oder über das Kontaktformular.

Liebe Grüße und schönes, ergiebiges (allein) Reisen!

Hannes